Dienstag, 5. August 2014

I wish that I knew what I know now when I was younger.


In einem Secondhandladen, ich weiß nicht einmal mehr, wo es war, kaufte ich mir ein rosa Männerhemd für zwei Euro ohne zu wissen, was ich damit anstellen könnte. Was ich wusste: dass mir das Rosa sehr gefiel. Ich bin wählerisch bei Rosatönen und man findet nicht viel Rosanes in meinem Kleiderschrank; pink schon gar nicht. 

So sah das Hemd aus. Ein wirklich schlimmes Foto, aber das einzige Vorher-Foto, das ich gemacht habe. (Kurze Haare rauswachsen lassen macht keinen Spaß.)


Nachdem ich nun im November letzten Jahres dieses Foto gemacht habe, fristete das Hemd eine traurige Existenz in dem noch traurigeren Fach meines Nähregals, in das alle potentiellen Refashion-Projekte gestopft sind. (Weiß ich, was sich da alles noch verbirgt? Ich bezweifle es. Das Fach zu sortieren, wäre eigentlich ein schöne Aufgabe für die Semesterferien...)

Schließlich stieß ich im März auf einem von mir sehr geliebten Blog auf dieses Projekt und fing an, das bewusste Fach zu durchwühlen in dunkler Ahnung, dass sich etwas geeignetes dort befindet könnte.

Die Bluse von dem Blog diente schließlich nur als Inspiration; die Anleitung habe ich nur kurz überflogen.


Die Bluse gefällt mir sehr. Zuerst befürchtete ich, dass sie aussieht, wie etwas, dass man im Krankenhaus (oder einer schicken Privatklinik) trägt. Oder Umstandsmode.


Was habe ich also damit angestellt. Ich habe sämtliche Nähte aufgetrennt, die Ärmel rausgenommen und den Kragen einigermaßen kreisrund abgeschnitten. 
Dann habe ich gemessen, was für eine Oberbrustweite (quasi von Achsel zu Achsel) die fertige Bluse haben muss und den unteren Teil des Vorderteils auf diese Weite eingereiht und angenäht. Die Seitennähte wieder geschlossen, die Ärmel gekürzt und wieder eingesetzt. Dann habe ich den unteren Saum des Hemdes gekürzt und umgenäht. 
Schließlich habe ich aus den Resten des Hemdes Schrägband gemacht und damit die Ausschnittkante versäubert. 




Insgesamt muss ich sagen, dass das Ganze schon recht aufwändig war. Aber ich lerne auch immer wirklich viel über Passform und Sitz von den Refashion-Projekten, eben, weil ich hier meistens nur mit einer vagen Idee im Kopf und ohne Schnittmsuter arbeite. 

Das fertige Produkt gefällt mir nun dafür umso mehr. Liebe Komplimente habe ich dafür auch schon bekommen. Von Kommilitonen und auch einer Kundin (ich arbeite neben dem Studium nun wieder als Buchhändlerin)
Die Bluse hat Lust gemacht, noch mehr mit alten Männerhemden zu arbeiten. Ich habe schon einige Ideen. Bleibt gespannt.




Soundtrack: The Faces -  Ooh La La